Page 3 - Mitteilungsblatt 2018 Nr. 1
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Auszug aus der Rede von BGM Lang:
Ein Jahreswechsel gibt immer einen guten Anlass, um zurückzublicken, auf das was war und um gleichzeitig nach vorne in die Zukunft zu schauen.
Hätte nicht jeder von uns gerne manchmal eine Glaskugel, um zu sehen, was die Zukunft noch alles für uns bereithält? Ob mit oder ohne Glaskugel:
die Zukunft bleibt ungewiss, bis sie zu unserer Gegenwart wird.
Vor einigen Wochen war ich zu einer Veranstaltung im Landratsamt Neumarkt eingeladen: MINTregion Neumarkt. Unter der Abkürzung MINT-versteht
man die Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).
Dort hielt der Zukunftsforscher Dr. Ulrich Eberl einen sehr interessanten Vortrag über Zukunftstrends. Dr. Eberl erforscht, wie sich unsere Welt bis
zum Jahr 2050 entwickeln wird.
Ich folgte dem Vortrag mit gemischten Gefühlen. Einerseits war ich fasziniert davon, was in Zukunft alles möglich sein wird. Gleichzeitig war ich auch
überrascht davon, wie drastisch und wie schnell sich unsere Welt verändert.
Allerdings denke ich, dass bei einem Blick in die Zukunft Angst der falsche Ansatz ist.
Wir sollten uns vor Fortschritt nicht fürchten, sondern diesen für uns nutzen!
Technische Entwicklungen beispielsweise können unseren Alltag schon heute deutlich erleichtern.
Jedoch sollte auch ein kritischer Gedanke ab und zu erlaubt sein.
Ethik und ein moralisches Gewissen sind immerhin diejenigen Fähigkeiten, die wohl den Menschen vorbehalten bleiben.
Vielleicht müssen Menschen an bestimmten Stellen den technischen Möglichkeiten auch einmal Grenzen setzen.
Wer sich seriös mit der Zukunft bis zum Jahr 2050 auseinandersetzt, darf sich laut Dr. Eberl nicht von kurzfristigen Hypes oder schnelllebigen Moden
beirren lassen. Viel wichtiger sind die weltweit gültigen, langfristigen Trends. Dazu gehören:
Ô Demografische Entwicklungen
Ô Die Verstädterung
Ô Die Globalisierung
Ô Der Ressourcen- und Energieverbrauch
Ô Und nicht zu vergessen die Informations- und Kommunikationstechnik, die alle Lebensbereiche durchdringt.
Wenn man diese Zukunftstrends auf die Marktgemeinde Lauterhofen bezieht, kann man auch hier schon jetzt einige dieser Trends erkennen.
Wir als Marktgemeinde arbeiten stetig daran, unsere Heimat entsprechend dieser Trends weiterzuentwickeln.
Ô Die demografische Veränderung macht sich auch in Lauterhofen bemerkbar. Deshalb arbeitet der Arbeitskreis Senioren an unterschiedlichen

Lösungen um ein Betreuungs- und Pflegeangebot für ältere Menschen bieten zu können.
Trotzdem werden auch Kinder und Jugendliche nicht vergessen: 2018 startet voraussichtlich der Kindergartenneubau, um die Betreuung von
Kindern auf höchstem Niveau gewährleisten zu können. Außerdem wird die Mittelschule saniert und umgebaut, um ein offenes Ganztagesan-
gebot anbieten zu können.
Ô Bezüglich der Verstädterung könnte man meinen, dass dieses Thema Lauterhofen nicht betrifft, da erfreulicherweise die Nachfrage nach
Wohnraum und Bauplätzen in unserem Markt steigt. Anscheinend wissen trotz des Trends der Verstädterung viele Menschen die hohe Le-
bensqualität in ländlichen Gegenden zu schätzen.
Die Gemeinde Lauterhofen bemüht sich sehr, der hohen Nachfrage nach Wohnraum und Bauplätzen gerecht zu werden. 2017 wurde der
Bebauungsplan – zu den Kapellenäckern - erarbeitet und aktuell wird er ausgelegt und die Erschließungsarbeiten für ca. 35 Parzellen können
hoffentlich bald starten.
Besonders für junge Familien bietet die Lage des neuen Baugebiets viele Vorteile. So sind beispielsweise Kindergärten, Grundschule und
Mittelschule fußläufig erreichbar. Und auch Sport- und Freizeitmöglichkeiten befinden sich in direkter Nähe.
Um Lauterhofen als qualitativen Lebensstandort noch weiter zu stärken, wird weiterhin konsequent am integrierten Stadtentwicklungskonzept
Lauterhofen (kurz: ISEK) gearbeitet.
Themenbereiche sind u.a. die soziale, kulturelle und technische Infrastruktur, Wohnraum und Wohnraumumfeld, alles was Lauterhofen leben-
dig macht.
Das Projekt wurde bereits 2011 gestartet, und eine Sanierungssatzung für das Sanierungsgebiet Lauterhofen - Altort beschlossen.
Für das Jahr 2018 soll im Rahmen dessen unter anderem damit begonnen werden, den Regens Wagner-Park barrierefrei zu gestalten. Ziel
ist es, einen Begegnungsort für alle Menschen zu schaffen. Unabhängig von Alter oder Behinderung. Bei der Planung wird der Gedanke des
umfassenden Inklusionsbegriffes zugrunde gelegt.
Ein weiteres Beispiel des ISEK, mit dem 2018 begonnen wird, ist die Sanierung des Denkmales der „alten Mälze“. Ein Projekt, das vor allem
im Hinblick auf die im Jahr 2025 anstehende 1300 Jahr-Feier Lauterhofens großes Potential hat.
Ô Auch der Trend der steigenden Globalisierung ist in unserem Ort schon zu sehen. Auch dieser Trend hat natürlich Vor- und Nachteile. Für
Lauterhofen kann ich sagen, dass die Vorteile deutlich überwiegen. So kann zu einem gewissen Grad dem Fachkräftemangel entgegenwirkt
werden. Es arbeiten bereits viele Leute aus unterschiedlichen Ländern bei örtlichen Firmen.
Aktuell leben in Lauterhofen auch Flüchtlinge aus Afghanistan, der Ukraine, Iran, Irak und Syrien.
Auch so äußert sich Globalisierung.
Es freut mich persönlich sehr, dass die Integration der Flüchtlinge hier so gut funktioniert. Einige haben bereits Arbeitsstellen gefunden. Und
die Kinder aus Syrien haben mir bereits persönlich bestätigt, dass es ihnen in der Schule und in Lauterhofen gut gefällt.
Ich denke Lauterhofen ist als positives Beispiel zu sehen. Es zeigt, wie erfolgreiche Integration funktionieren kann und wie wertvoll die Unter-
stützung von ehrenamtlichen Einheimischen bei dem Zurechtfinden in der neuen Heimat ist. Vielen Dank an alle die uns dabei unterstützen.
Ô In Zukunft muss Nachhaltigkeit zum Leitmotiv unseres Handelns werden. Denn wenn die Menschheit so weitermacht wie bisher, bräuchten wir
bis 2050 drei Erden, um unseren Rohstoff- und Energieverbrauch zu decken, laut Dr. Eberl.
In Lauterhofen versuchen wir, mit gutem Beispiel voran zu gehen und arbeiten u.a. mit der Ostbayerischen Hochschule zusammen um Ener-
gieeinsparungen zu erschließen.
Auch das wichtige Gut Wasser versuchen wir zu schützen, durch die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes und dem Bau eines Aktivkoh-
lefilters. Dazu hat der Wasserzweckverband die Aktivitäten gestartet.
Ô Der fünfte Trend, der unsere Welt drastisch verändern wird, lässt sich unter dem Begriff der Digitalisierung zusammenfassen. Bisher waren
Menschen in ländlichen Regionen diesbezüglich etwas benachteiligt.
Der Breitbandausbau soll hier Abhilfe schaffen! Wir investieren 2018 nochmals weitere 1,1 Millionen Euro, um die noch bestehenden weißen

Mitteilungsblatt Markt Lauterhofen – Februar 2018 3
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