Page 18 - Mitteilungsblatt 2018 Nr. 6
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Sparkasse spendet an Grund- und Mittelschule Lauterhofen  ist Ansprechpartner für die Schule und die Regierung unter anderem bei
       Schulen haben den Auftrag, ihre Schüler und Schülerinnen zu verant-  der Antragstellung.
       wortungsvollen Persönlichkeiten zu erziehen. Sie vermitteln Bildung, Fä-  Das Projekt wird weitgehend von der Regierung finanziert, aktuell kostet
       higkeiten und Werte. Oft fehlen jedoch die nötigen finanziellen Mittel, um   die Betreuung mit Personalkosten für drei Kräfte jährlich 31.300 Euro,
       auch außerhalb des Lehrplans Projekte umzusetzen.      davon zahlt der Markt Lauterhofen einen Eigenanteil von lediglich 5.000
       Hier hilft die Sparkasse. Denn Bildung ist für die Sparkasse nicht nur ein   Euro. Zusätzlich hat die Marktgemeinde noch einen weiteren Schulbus
       öffentlicher Auftrag. Es ist eine echte Herzensangelegenheit die Schu-  organisiert, der um 16 Uhr die Kinder in die Heimatorte im Schulverbund
       len auch in diesem Jahr wieder bei Ihrer Arbeit zu unterstützen, so Vor-  zurückbringt.
       standsmitglied Matthias Wittmann.                      Das Angebot werde von der Regierung gewünscht, betont Dipl.-Sozial-
       Insgesamt überreichte die Sparkasse an 48 Schulen im Landkreis einen   pädagogin Nathalie Macfalda, zuständig für die Koordination der gfi Neu-
       Geldbetrag in Höhe von 34.000 Euro. Die Grund- und Mittelschule Lau-  markt, die sich als „kompletter Dienstleister“ für das Projekt versteht. Zu-
       terhofen erhielt davon 500 Euro.                       nächst läuft die finanzielle Unterstützung der Regierung für ein Jahr, dann
                                                              muss  neu  beantragt  werden.  Passt  das  Konzept,  läuft  das  Programm
       Die Beraterin Karin Deyerler der Sparkasse Lauterhofen und Vorstands-  weiter.
       mitglied Matthias Wittmann überreichten den Scheck an Konrektorin Mar-
       tina Jacob.                                            Grundsätzlich ein „schönes Angebot“, kommentiert Schülerin Franziska
                                                              Thumann aus Lauterhofen, doch wünscht sie sich eine bessere Trennung
                                                              für den Nachmittag, wobei mehr Wert gelegt werden soll auf die Vorbe-
       Mittelschule Lauterhofen                               reitung des Qualis im nächsten Jahr. Das sei so angekündigt worden im
       Bei der Landkreisschülertagung wurde Franziska Thumann (2. von links),   Vorfeld, erläutert Franziska.
       9. Klasse, Mittelschule Lauterhofen, zur stellvertretenden Schülerspre-  Das Schuljahr habe gerade erst angefangen, sagt dazu Rektor Dürr und
       cherin auf Kreisebene gewählt.                         avisierte das Ende der Herbstferien für den Start der Prüfungsvorberei-
                                                              tungen. Auch müsse natürlich im Unterricht der entsprechende Stoff erst
                                                              vermittelt werden.


















       Mittelschule Lauterhofen – Offener Ganztag
       Mit der Einführung des „Offenen Ganztags“ leistet die Mittelschule Lau-  Foto: Riedel
       terhofen einen Beitrag um sich „fit zu machen für die Zukunft“. „Völliges
       Neuland für Lauterhofen“, kommentiert Schulleiter Bernhard Dürr.  Von der Gastfreundschaft der türkischen Partner sehr beein-
       Im Gegensatz zu dem „Gebundenen Ganztag“ können hier die Schüler   druckt
       und Eltern am Anfang des Schuljahres wählen, an welchen Tagen das   Begeistert von der türkischen Gastfreundschaft zeigten sich die Lauter-
       Angebot in Anspruch genommen wird, das den Nachmittag von 13 bis   hofener Lehrer nach ihrem Aufenthalt in Samsun und Fatsa in der Türkei.
       16 Uhr umfasst. Mindestens zwei Nachmittage müssen es sein, maximal   Im  Rahmen  des  europäischen  Austauschprojektes  Erasmus+  reisten
       vier. Grundsätzlich ist das Angebot freiwillig, mit Anmeldung entsteht da-  Schulleiter Bernhard Dürr, die Erasmus-Koordinatorin Marion Weininger
       raus eine Teilnahmepflicht.                            und  Lehrer  Marcus  Mederer  Ende  Oktober  zu  einer  Lehrerfortbildung
       Das Minimum von 14 „Zählschülern“ hat die Schule deutlich übertroffen,   nach Fatsa an der türkischen Schwarzmeerküste. Sie erhielten während
                                                              ihres Aufenthaltes einen Einblick in das türkische Schulsystem, lernten
       derzeit nutzen montags und mittwochs weit mehr als 20 bis 25 Schüler   Land  und  Leute  kennen  und  beschäftigten  sich  in  mehreren  Fortbil-
       das Angebot, dienstags und donnerstags sind es etwa zwölf, damit ergibt   dungseinheiten mit Diskussions- und Problemlösestrategien sowie den
       sich ein Durchschnitt von 17,5 „Zählschülern“.         unterrichtlichen Möglichkeiten des sog. „Lateral Thinkings“. Vor allem der
       Das  Konzept  fußt  auf  drei  wesentlichen  Säulen:  dem  gemeinsamen   Besuch an der Bolaman-Schule in Fatsa und der überaus herzliche Emp-
       Mittagessen, der gemeinsamen Erledigung von Hausaufgaben mit Be-  fang, der den europäischen Gästen bereitet wurde, beeindruckte die Lau-
       treuung und dem anschließenden Angebot in Kunst, Musik, Sport oder   terhofener Lehrer sehr. Im Mai nächsten Jahres wird nun die Mittelschule
       anderen Bereichen. So könnte sich Dürr vorstellen, dass sich eine Grup-  Lauterhofen Gastgeber für Lehrer und Schüler aus den Partnerschulen
       pe auch um den Schulgarten kümmert. Das sei aber kein Konzept, das   aus der Türkei, Griechenland, Slowenien und Polen sein. Die Vorberei-
       „übergestülpt“ wird, „das muss wachsen“. Erst einmal wolle man sich an-  tungen hierfür laufen bereits auf Hochtouren.
       hören, was die Kinder möchten, „die sollen sich ja wohlfühlen!“.
       Derzeit beschränkt sich das Angebot auf die Mittelschule, also klassen-
       übergreifend für die fünfte bis zehnte Klasse, nach den anstehenden Um-
       baumaßnahmen soll das Konzept auch auf die Grundschule ausgeweitet
       werden, für die momentan die klassische Mittagsbetreuung zur Verfügung
       steht. Im Jahr 2022 könnte es damit soweit sein, Rektor Dürr rechnet mit
       einem Baubeginn im Frühsommer 2019, drei Bauabschnitte sind geplant.
       Zunächst habe er da „Überzeugungsarbeit“ zu leisten gehabt, berichtet
       der Schulleiter, doch erwartet Dürr einen „sprunghaften Anstieg“ für den
       Bedarf an ganztägiger Betreuung – sowohl in der Schule als auch in Kin-
       dergärten und KiTas.
       Als Partner steht der Schule die Gesellschaft zur Förderung beruflicher
       und sozialer Integration (gfi) zur Seite. Diese ist beispielsweise zuständig
       für Anstellung und Ausbildung des Betreuungspersonals, trägt Sorge für
       den Ersatz, falls jemand ausfällt, bemüht sich, Kontakte für weitere An-
       gebote zu knüpfen – derzeit ist beispielsweise Judo im Gespräch – und
         18                                                  Mitteilungsblatt Markt Lauterhofen  –  Dezember 2018
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